Kolumne von Sandro Witt im FW - Teil 8

Liebe Mitmenschen, als ich die letzten Tage zu Terminen und Gesprächen unterwegs war gab es mehrere Themen, auf die ich immer wieder angesprochen wurde. Ich versuche mich in einer Zusammenfassung. Am letzten Samstag begingen wir unser alljährliches Sommerfest am Dianabrunnen in Suhl. Bei guter Musik und einigermaßen gutem Wetter nutzten viele Menschen die Gelegenheit mit mir ins Gespräch zu kommen. Immer wieder ging es dabei um Schulen und Kitas und wie es dort nach den Sommerferien weiter geht. Die Sorgen, die mir Eltern immer wieder deutlich formulieren, kann ich nachvollziehen und ich spüre wie das Vertrauen nach den Erlebnissen der letzten Monate durchaus verloren geht. Weitere Schließungen von Bildungsreinrichtungen darf es nicht mehr geben. Es muss in den nächsten Wochen darum gehen, Schulen und Kitas für gute und sichere Bildung zu wappnen. Testmöglichkeiten sind das Eine. Noch wichtiger sind die Förderprogramme für Luftfilteranlagen und vor allem Rücksicht auf Familien. Diese Rücksicht gab es leider sehr selten und das macht die betroffenen Familien oft fassungslos. Und wenn wir schon beim Thema sind. Der Staat muss endlich ernsthaft Investitionsmittel an die Hand nehmen und dem Sanierungsstau im gesamten Bildungsbereich ein Ende machen. Es gibt Schulen, da trauen sich die Kinder nicht mehr auf die maroden Toiletten. Besucht habe ich in den letzten Tagen aber nicht nur Sommerfeste. Im Gespräch mit Vertretern der Wirtschaft ging es um Investitionen und die Hürden und Hindernisse, die vor allem beim Planen von bezahlbarem Wohnraum zu überwinden sind. Beeindruckt haben mich die beiden Investoren, die derzeit in Hildburghausen das alte Postamt sanieren um neuen Wohnraum zu schaffen. Auch hier gilt es leider so manche Hürde zu überwinden. Beim Besuch einer Sozialstation, ebenfalls in Hildburghausen, konnte ich mir ein Bild über die Arbeitsbedingungen von Pflegekräften machen. Jeden Tag unterwegs, wenig Zeit für Privates und eine Bezahlung die zwar etwas besser geworden ist, aber noch lange nicht für eine auskömmliche Rente reicht. Im Gespräch mit dem Geschäftsführer und der Pflegedienstleitung ging es aber auch um die Pflegeversicherung, die ja immer mal wieder durch kleine, spahnsche Reförmchen verschlimmbessert wird. Sie kennen es vielleicht ja sogar selbst, tausende von Euros aufbringen zu müssen, damit ihre Liebsten einen Pflegeplatz oder eine entsprechende Begleitung bekommen. Hier besteht dringender Reformbedarf. Damit die Gehälter der Pflegekräfte spürbar erhöht und die Eigenanteile für die Familien spürbar gesenkt werden können, braucht es endlich eine Pflegevollversicherung. Gute Pflege darf nicht mehr vom Geldbeutel abhängig sein. Egal ob in der ambulanten oder der stationären Pflege. Es geht am Ende vor allem um Menschenwürde. Zum Schluss will ich noch einen Blick auf die Landespolitik werfen. Natürlich fragen mich die Menschen, wie ich zur Frage von Neuwahlen des Landtages stehe. Meine Antwort. Ich hätte mir gewünscht, dass der Landtag aufgelöst wird. Aber ich wünsche mir ja auch, dass bei politischen Prozessen die betroffenen Menschen deutlicher mitbestimmen dürfen und in Entscheidungen direkt eingebunden werden. Falls Sie das auch so sehen, können Sie das am 26.9. oder vorher per Briefwahl ja deutlich machen.